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472 Route 74. KAIRO. Arabisches Museum. streifenförmiger Marmordekoration und Stalaktiten-Halbkuppel,
ist wohlerhalten; das *Bronzetor, das schönste Kairos, stammt aus
der Hasan-Moschee (S. 474). Der Haupthof und die Seitenlîwâne
mit ihren schweren modernen Außenmauern sind jetzt schattige
Anlagen. Das 1880 restaurierte Sanktuarium ist ein prachtvoller
dreischiffiger Hallenbau auf hohen gestelzten Spitzbogen; besonders
reizvoll sind die Ausschmückung der Rückwand und die farbige
Holzdecke. Links vom Sanktuarium das Mausoleum des Sultans, r.
das seiner Familie. Die beiden 51m h. Minarette erheben sich
auf der Plattform des Bâb Zuwêle (Pl. E 4; S. 468), des auch Bâb
el-Mitwelli
gen. Südtors der Fâtimidenstadt.

Vom Zuwêletor führt die Schâria Taht er-Rebâa westl. nach dem
Platz Bâb el-Chalk (Pl. D 4; s. unten). Der Kasabet Radowân, ein Schuh-
machermarkt
, wo die roten Lederpantoffeln (S. 99) zu kaufen sind, die
Schâria el-Chijamîje, der Basar für die bunten Zeltdecken, und ihre Fort-
setzungen
münden südl. auf die Mohammed Ali-Straße (s. unten).

östl. zweigt vom Zuwêletor im Bogen ein Straßenzug nach der Zita-
delle
(S. 475) ab. Schräg gegenüber dem Tor, Ecke des Kasabet Radowân
und des Derb el-Ahmar, liegt die kleine Moschee Sâhllih Telâje (Pl. E 4),
aus der Zeit des letzten Fâtimiden El-Adid (1160); im Sanktuarium sehr
zierliche Gipsornamente syrisch-arabischen Stils. Im Derb el-Ahmar
ist weiterhin l. die kleine *Moschee des Emirs Kidschmâs (Pl. E 4),
1481 von einem Stallmeister Kaït Bey’s (S. 480) erbaut, im Innern ein
wahres Schmuckkästchen.

In der weiterhin Schâria et-Tabbâne gen. Straße erhebt sich r. die
*Moschee el-Merdani (Pl. E 5), eine der größten Kairos. Sie wurde
von dem Mundschenken des Sultans Mohammed en-Nâsir (S. 470) 1338-40
erbaut und nach argem Verfall neuerdings hergestellt. Das Sanktuarium
wird auf der Hofseite noch durch das alte Holzgitter (maksura) ab-
geschlossen
. Die Gebetnische und ihre Seitenflächen sind überreich mit
kostbaren Mosaiken ausgestattet. Der z. T. in Zement erneute Kuppelbau
vor dem Mihrâb ruht auf altägyptischen Granitsäulen.

b. Die südöstlichen Stadtteile.

Von dem Platz Atabet el-Chadra (S. 468) führt die 1700m l.
einförmige Schâria Mohammed Ali (Pl. C-E 3-6) zur Zitadelle
(Straßenbahn Nr. 2, s. S. 462). Nach 8 Min. überschreitet sie den
ehem. Stadtkanal El-Chalîg (S. 468); l. der Platz Bâb el-Chalk,
mit dem Gouvernementsgebäude (Gouvernorat, Pl. D 4; darin
die Polizei, S. 463) und mit dem prachtvollen Neubau für das
Arabische Museum und die Vizekönigl. Bibliothek (1902).

Das *Arabische Museum, eine Gründung des gelehrten
deutschen Architekten Franz Pascha, im Erdgeschoß des Gebäudes,
enthält eine reiche Sammlung von Kunstgegenständen, meist aus
den verfallenden Moscheen und Privatbauten Kairos. Eintritt s.
S. 464, Eingang an der Ostseite. Direktor: Herz Bey.

Vorhalle: chronologische Übersicht der mohammedanischen Dynastien
Ägyptens. I. Saal: Grabsteine. II. Saal: Steinskulpturen. III. Saal:
Stein- und Gipsskulpturen, Mosaiken.

IV.-VIII. Saal: Holzschnitzereien, darunter Kanzeln (mimbar), Lese-
pulte
für den Korân und Holztische (kursi), bewegliche Gebetnischen
und Korânkisten aus Moscheen, Maschrebîjen (S. 467).